13Die Sammlung alter Apothekengefäße, um die es in dieser Korrespondenz ging, befand sich in dem etwa 50 Kilometer südlich von Salzburg– zwischen Hagengebirge und Hochkönigmassiv – gelegenen SchlossBlühnbach. Die Pläne, eine alte Apotheke im neuen Museum aufzustellen,nahmen immer deutlichere Formen an. Am 27. Mai 1916 fand ein Ortsterminin Blühnbach statt, bei welchem Mitarbeiter des Technischen Museums dieObjekte besichtigten und deren Abmessungen erhoben, um die Ausstattung des Museumsraumes dem„Charakter der Schaustücke“ anzupassen.Bis zum Sommer 1917 waren trotz der herrschenden Kriegsumstände allenotwendigen Arbeiten durchgeführt und alle Vorbereitungen getroffen, umdie Sammlung nach Wien zu holen. Nachdem man von einem Transport perMöbelwagen Abstand genommen hatte, wurde eine Transportversicherungfür die per Bahn beförderte„Waggonsendung mit altertüml. Glas- u. Porzellangefäßen“ abgeschlossen. Es befremdet ein wenig, dass die Fracht auf„Eisenbahnunfälle, Einflüsse durch höhere Gewalt, Feuer u. Diebstahl, exkl.Bruch“ versichert war. Jedenfalls ersparte man sich auf diesem Wege einehöhere Versicherungsprämie.Es ist erstaunlich, welche Kräfte – auch männliche Arbeitskräfte – sichmitten im Ersten Weltkrieg mobilisieren ließen. Da wurde eigens einPacker der renommierten Glasfirma Lobmeyr aus Wien angefordert, dergemeinsam mit einem Mitarbeiter des Technischen Museums das Verpacken der fragilen Fracht übernahm. Zwischen dem 15. und 22. Juli 1917wurde die Sammlung verpackt, in ein Verzeichnis aufgenommen und amnächsten Tag per Bahn auf den Weg gebracht: 29 Kisten mit insgesamt1334 Stücken. Und Arthur Krupp zahlte alles wie Frachtgebühren undVerpflegung der Packer.Noch bevor der Transport in Wien eintraf, suchte das Museum bei derKrupp’schen Gutsverwaltung in Blühnbach bereits an, aus dem vorhandenenInventar eine Abschrift machen zu lassen, woraus allenfalls vorhandeneAngaben über die Herkunft, Verwendungsart und Datierung der einzelnenStücke zu entnehmen wären. Der dortige Forstmeister und Verwalter KarlNölscher erteilte am 30. Juli 1917 die Auskunft, in den Inventarverzeichnissen seien durchwegs für die nach dort gesandten Apothekengefäßejeweils die Adresse des Antiquitätenhändlers, der Ort, wo die betreffendenGegenstände gekauft, und der Preis, um welchen sie erstanden wurden,verzeichnet. Und er fragte an, ob das Museum an diesen dürftigen undden gestellten Wünschen kaum entsprechenden Daten interessiert sei.Zunächst zeigte das Museum kein Interesse, um dann 14 Tage später dochum einen Auszug aus dem Inventarverzeichnis zu ersuchen.