15digen. Zu Beginn des Jahres 1916 gab es drei Kaufinteressenten für dieBlühnbach-Immobilie. Neben illustren Namen wie dem Fürsten Karl Auersperg und dem königlich-preußischen geheimen Kommerzienrat Friedrichvon Friedländer-Fuld galt Arthur Krupp als ernsthaftester Bewerber. Mitdem Pachtvertrag für das umfangreiche Jagdgebiet einschließlich desSchlosses und aller Einrichtungen für einen jährlichen Zins von 170.000Kronen erwarb er im April 1916 auch eine Kaufoption. Zum Zeitpunkt derangekündigten Schenkung der Apothekengefäße-Sammlung, die sich imSchloss Blühnbach befand, hatte Krupp lediglich das Nutzungsrecht, voneinem Besitz konnte noch nicht die Rede sein.Am 14. November 1916 kam der„Verkauf- und Kaufvertrag“ zustande, derden Blühnbach-Besitz einschließlich der gesamten mobiliaren Einrichtungdes Schlosses umfasste. 6.025.000 Kronen, die bei Vertragsabschlussbereits bar bezahlt waren, ließ sich Arthur Krupp den Erwerb kosten. DieseKaufsumme deckte die mehr als 5,8 Millionen Kronen an Aufwendungen,die der kaiserliche Familienfonds seit 1908 in das Gut investiert hatte. Sogroß war die Erleichterung, sich der Immobilie ohne Verluste entledigt zu haben, dass der oben bereits erwähnte Oberförster Karl Nölscher, inzwischenGutsleiter der Krupp’schen Gutsverwaltung Blühnbach, im März 1917 vonKaiser Karl„in Anerkennung seiner vorzüglichen Dienstleistungen“ hinsichtlich der Verwirklichung des Verkaufs mit dem Goldenen Verdienstkreuzausgezeichnet wurde.Dem Großindustriellen Arthur Krupp lassen sich gewiss viele Verdienstezuschreiben, als(Kunst-)Sammler ist er jedoch nicht in Erscheinung getreten. So stand zu vermuten, dass er die Apothekengefäße im SchlossBlühnbach bereits vorfand. Nachdem er das gesamte Areal rechtmäßigerworben hatte, gehörte die Sammlung, die er dem Technischen Museumzum Geschenk machte, tatsächlich ihm.Der Sammler – Franz FerdinandErzherzog Franz Ferdinand dagegen war ein nahezu manischer Sammler,der im Laufe seines Lebens umfangreiche und beeindruckende Beständezusammengetragen hat. In dem uns hier interessierenden Zusammenhangschreibt ein Zeit- und Augenzeuge, der in Sarajewo stationierte k. u. k.Offizier Ferdinand Fauland, in seinen Lebenserinnerungen mit dem Titel„Vorwiegend heiter“ die aufschlussreichen Sätze: