50Die„Deutschen“An ihren blauen Blattkränzen kann man sie erkennen. Diese Form der Beschriftungskartusche ist typisch für den deutschen Sprachraum. So farbenfroh die Glasgefäße der deutschen Apotheken waren, wie wir später nochsehen werden, so schlicht nehmen sich die deutschen Fayencen aus. Siekönnen ihre Anlehnung an die Delfter Ornamentik nicht verleugnen, habenjedoch außer der blauen Bemalung auf weißem Grund mit den räumlichnahen Holländern und Belgiern recht wenig gemeinsam. Denn es bildetesich ein ganz eigener deutscher Stil mit Wiedererkennungswert heraus.Der blaue Blattkranz wurde auch bei den emailbemalten Glasflaschen ausDeutschland zum beliebtesten immer wiederkehrenden Motiv.Stilelemente der blauen Blätterkränze sind in Variationen folgende: DasBeschriftungsfeld wird von zwei sich unten kreuzenden Zweigen gebildet,die zum Teil abwechselnd Blatt- und Fruchtpaare tragen. Diese Zweige sindam unteren Kreuzungspunkt von einem Band zusammengehalten, oder sietreffen sich unten in einer Blüte. Im Scheitelpunkt der Zweige befindensich in der Regel stilisierte Blüten oder auch eine Bandschleife. Die Bemalung erfolgt meist in Blau auf weißlicher Glasur, seltener auf grauem Grund.Bei einem der Gefäße(Abb. 54) ist die ovale Beschriftungskartusche mitgelber Ölfarbe ausgemalt, so eine Vergoldung vortäuschend.5Ve3rmAL.BDAeRuEtsLcLhOla,nIdnv,.zNwr.e1it1e3H22ä/lf5t0e718.Jh.5In4v.NALr.B1A1R32E2L/L4O90(Deckelnicht original),Verm. Deutschland, letztes Viertel 18. Jh