68Die andere Hälfte des kleinen Konvoluts, in gleicher Gefäßform, hat anstelle des verstreuten Rosenmotivs lediglich auf der Vorderseite eine Kartusche mit einer einzelnen angedeuteten Rosenknospe. Weitere Stücke miteiner schwarzen Kartusche und goldener Schrift zeigen einen schlechtenZustand, den kaltgemalte, in ständigem Gebrauch stehende Apothekengefäße im Laufe der Zeit annehmen können.Eine weitere kleine Gruppe kaltgemalter Glasgefäße hat ein ähnliches Schicksalerlitten. In ihrem Fall handelt es sich um Apothekenvasen aus Milchglas(Abb.90). An anderer Stelle wurde bereits auf die Verwendung von Milchglas alsPorzellanimitat hingewiesen. Hier steht weniger das Material der Gefäße im Mittelpunkt, sondern deren Bemalung. Die acht Gefäße, teils mit, teils ohne Deckel,haben sich in unterschiedlichem Zustand erhalten, von leichteren Beschädigungen der Malerei bis hin zu nahezu völliger Zerstörung, wo nur mehr Reste derBemalung vorhanden sind. Die am besten erhaltenen Glasvasen geben zumindest einen Einblick, wie die Bemalung ursprünglich ausgesehen hat. Die Gefäßestammen aus dem 18. Jahrhundert, gefertigt wurden sie in Deutschland.Auf der Rückseite befindet sich jeweils eine Blume mit Stiel, Blättern und Blütein Grün und Rot, schwarz schraffiert und konturiert. Die Beschriftung auf derVorderseite, die Anfangsbuchstaben jeweils in Rot, die übrige Schrift in Schwarz,lässt sich zum Teil nur noch erahnen. Die Deckel sind ebenfalls bemalt, mit einerrundumlaufenden Blumenranke in Grün und Rot, schwarzen Konturen undSchraffuren, die Knöpfe zeigen noch Reste von Rot.9In0v.MNrI.L1C1H3G22L/A58S6V,A5S8E9NMIT DECKEL,Deutschland, 18. Jh.