14 Erkenntnisse zur Geschichte und Struktur der Sammlung präsentierten. In den Jahren 2004 bis 2010 war erneut eine Auswahl aus dem FPK in einer umfangreichen Schau im Museum präsent, auch dazu wurde ein Begleit­band publiziert. Weitere Detailforschungen und kleinere Präsentationen waren den Spielkarten, den Pressgläsern und erneut den Textil-Musterta­feln gewidmet. Über Jahrzehnte lagen beträchtliche Teile des FPK in den Depots über vie­le Packstücke verstreut und waren somit schwer zugänglich. Manches war überhaupt in Vergessenheit geraten. Im Rahmen einer groß angelegten Inventur seit dem Jahr 2003 werden viele dieser Objekte gesichtet, gerei­nigt, fotografiert und übersichtlich gelagert, darunter Kernbestände wie die Mustertafeln. Nach wie vor tauchen bei dieser Sichtung immer wieder Objekte des FPK auf. Der Onlinegang der Objektdatenbank im Frühjahr 2016 bietet nunmehr einem großen Publikum die Möglichkeit, sich von der Reichhaltigkeit dieser Sammlung zu überzeugen. Im Vergleich mit dem FPK weist die WKS einige interessante Unterschiede, aber auch Ähnlichkeiten auf. Ihre Ursprünge liegen in der Wiener Weltaus­stellung von 1873, von dieser stammen offenbar die ältesten Objekte. Im Vordergrund stand nicht die Produktion, sondern der Handel; die WKS widerspiegelt somit in gewisser Hinsicht die österreichischen Handels­interessen. Nach der geografischen Herkunft ihrer Gegenstände kann sie als diewelthaltigste Kollektion des TMW bezeichnet werden. Ihre Geschichte ist noch um einiges verworrener als jene des FPK: Sie durchlief mehrere Stationen(Orientalisches bzw. Handelsmuseum, Exportakademie, Institut für Warenkunde) und erhielt bedeutende Zugänge aus anderen Sammlungen(Konsularakademie). Dazu nun einige Details. Bald nach der Wiener Weltausstellung wurde einOrientalisches Museum ins Leben gerufen. Als Grundstock für eine Sammlung übernahm es Objekte aus dieser Schau. Träger des Museums war ein privater Verein, die Institution und die Beschäftigten wurden aber vom Handelsminis­terium finanziert. Ziele waren zunächst die Anlage einer Bibliothek und Kartensammlung, der Kontakt mit kommerziellen Instituten und Vereinen, das Studium der Länder und Volkswirtschaften des Orients, die Prüfung sowie Untersuchung von Rohstoffen und Erzeugnissen dieser Länder, die Veranstaltung von Versammlungen und Vorträgen sowie die Herausgabe eines Periodikums. DieÖsterreichische Monatsschrift für den Orient erschien in den Jahren 1875 bis 1918. Wie die Beiträge in dieser Zeitschrift belegen, war der BegriffOrient sehr weit definiert. Er umfasste nämlich