58Dies betrifft nicht nur den Online-Zugang, sondern auch die Zugänglichkeit vor Ort, die ohne Manipulation des Trägers materialschonend möglichist und sich damit positiv auf die konservatorische Bewahrung der analogen Archivträger auswirkt. Die Zugänglichkeit zu Audio- und Videoinhaltenist letztendlich von der Erhaltung der technischen Apparaturen abhängig,welche die verschiedenen analogen oder digitalen Formate lesen können,sei es, um das analoge Material wiedergeben zu können, oder um das Material zu digitalisieren. Seit dem Jahr 2000 digitalisiert die ÖsterreichischeMediathek ihre Bestände. Waren es anfangs nur wenige Aufnahmen undAusschnitte, die online angeboten werden konnten, sind mittlerweile über25.000 Stunden an Archivquellen oftmals in voller Länge dauerhaft onlineverfügbar – schon darin zeigen sich die Dynamiken der Zugänglichkeit desArchivs in den vergangenen beiden Jahrzehnten.„Gucklöcher ins Archiv“: Die Websiteder Mediathek beginnt zu klingenAls erste Onlineaufnahme wurde 2001 ein akustischer Weihnachtsgrußauf der neu eingerichteten Website der Österreichischen Mediathekzum Anhören verfügbar gemacht.3Etwa zur selben Zeit wurden mehrereauditive„Highlights“ der Bestände in Form von„Akustischen Galerien“bzw. in geringerem Ausmaß auch Videos in Form von„Videogalerien“online präsentiert.4Bei diesen ersten Versuchen, Tonaufnahmen online zupublizieren, wurden sie in„Flash“-Anwendungen verpackt, bzw. in Formvon„Realmedia“-Files ins Web gestellt. Diese proprietären Datenformatewurden nach einigen Jahren als nicht praktikabel aufgegeben und durchdas ebenfalls proprietäre, aber ungleich weiter verbreitete MP3-Formatersetzt. Einen Quantensprung in Bezug auf die Onlinezugänglichkeit derArchivinhalte der Mediathek bedeutete der ab dem Jahr 2002 verfügbareOnlinekatalog, der den Gesamtbestand an katalogisierten Aufnahmenverzeichnete. Integriert in diese Katalogrecherche war bereits die Möglichkeit, nach online anhörbaren Medienclips zu suchen, welche direkt überden Katalogeintrag verlinkt waren. Direkt aus dem Katalog Töne abspielenzu können, war damals noch eine bestaunte Errungenschaft.Ebenfalls in diese Zeit fiel eine prinzipielle Entscheidung, welche für dieZugänglichkeit der Aufnahmen der Österreichischen Mediathek vongrundlegender Bedeutung war und nach wie vor ist: Die online verfügbaren Aufnahmen wurden bzw. werden gestreamt und nicht frei zum Download verfügbar auf der Website verlinkt. Diese Art der Präsentation von