31 der Anzeige darunter der ehemalige Vizedirektor Ernst Stelzer sich aufgrund vermeintlicher oder tatsächlicher beruflicher Zurücksetzungen in der Vergangenheit an Schützenhofer rächen wollten. Nach der Einstellung des Verfahrens wehrte er sich gegen seine Widersacher mit Disziplinaran­zeigen, die zu Entlassungen und Versetzungen führten. So wurde Franz Fiedler, immerhin Betriebsobmann der Deutschen Arbeitsfront(DAF) im Technischen Museum, strafweise ins Kunsthistorische Museum versetzt. 23 Für das Museum brachenruhigere Zeiten an. Von den ehrgeizigen Um­und Ausbauplänen, die Erhard im Sommer 1938 propagiert hatte, wurde nichts verwirklicht. Tilgung der Vergangenheit: Die Affäre um die Gründungstafel Obwohl sich Staat und NSDAP nach Kriegsausbruch kaum mehr um die Belange des Technischen Museums kümmerten, rückte das Haus doch einige Male in den Fokus der Partei. So fiel im Dezember 1941 einem NSDAP-Funktionär auf, dass die seit Mitte der 1920er-Jahre im Stiegen­haus des Museums angebrachteGründungstafel auch den jüdischen Industriellen Bernhard Wetzler 24 und das Bankhaus Rothschild 25 unter den 20 Institutionen und Persönlichkeiten anführte, die sich um das Museum verdient gemacht hatten. Das NS-Kreisamt für Technik, Wien VII wandte sich daraufhin brieflich an die Museumsdirektion und verlangte die Ent­fernung der Namen. Schützenhofer verwies darauf, dass man diese Frage bereits 1938 mit Karl-Otto Saur vom NSBDT und Staatskommissar Fried­rich Plattner diskutiert habe und zum Beschluss gekommen sei, die Namen nicht zu tilgen, da es sich um eine historische Tafel handle. 26 Der Einwand wurde aber nicht akzeptiert. In einer ersten Reaktion verwarf derReichsstatthalter dasHeraus­meißeln der beiden Namen, dasnur auffallend wirken würde. Es müsse die gesamte Tafel entfernt und durch eine neue ersetzt werden. 27 Bis zu ihrer Fertigstellung im April 1942 wurden auf der alten Tafel die beiden beanstandeten Namenin geeigneter Weise gelöscht. 28 Schützenhofer legte im Jänner 1942 den Kostenvoranschlag des Wiener Steinmetzmeisters Oreste Bastreri für eine neue Platte aus Carrara-Mar­mor vor, die zukünftig weder Gründer noch Spender enthalten sollte. 29 Im April 1942 meldete das Museum den Abschluss der Arbeiten, die einen