30 und des Forschungsinstituts betrieb und ich den amtlichen Auftrag hatte, diesen Machenschaften entgegenzutreten, hat zu keiner Differenz zwi­schen uns geführt, da beide Teile jede Diskussion dieser Fragen sorgfältig vermieden. 17 Den erwähnten amtlichen Auftrag hatte Schützenhofer offenbar von Fried­rich Plattner, dem Staatskommissar im Ministerium für innere und kultu­relle Angelegenheiten, erhalten. 18 Plattner versuchte 1939, einerseits die Übernahme des Technischen Museums durch die Partei zu erschweren und andererseits Schützenhofers Position als Direktor zu retten, indem er es der Oberleitung von Hans Kummerlöwe(1903–1995) anvertraute. Kum­merlöwe, Direktor derStaatlichen Museen für Tierkunde und Völkerkunde in Dresden und als Nationalsozialist der ersten Stunde Träger desGolde­nen Parteiabzeichens, wollte seit Herbst 1938 seinen Wirkungskreis von Dresden nach Wien ausdehnen. 19 Gemäß seinen Plänen und einem Wunsch des Ministeriums entsprechend, sollte er die Oberleitung des Naturhistorischen Museums und desMuseums für Volkskunde in Wien übernehmen. Als sich im Februar 1939 die Pläne zur Übernahme des Technischen Museums durch Fritz Todt konkretisierten, bot Plattner Kummerlöwe als Alternative kurzerhand auch die Oberleitung des Technischen Museums an, offenbar verknüpft mit der Bedingung, dass Schützenhofer das Museum als Fachmann weiterführen sollte. 20 Plattners Schachzug ging auf. Kummerlöwe erhielt mit Erlass desReichs­ministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom 1. Juni 1939 die Oberleitung über alle sogenanntenwissenschaftlichen Staats­museen in Wien übertragen. 21 Der Kriegsausbruch im September 1939 beendete nicht nur den Machtkampf um Leitung und Status des Techni­schen Museums in Wien, sondern auch jenen um das Deutsche Museum in München. Für Fritz Todt rückten nun kriegswirtschaftliche Belange und seineOrganisation Todt in den Vordergrund. Alle Beteiligten kamen über­ein, den Status des Deutschen Museums in München und des Technischen Museums in Wien erst nach Kriegsende zu klären. Auch die Errichtung des Hauses der Deutschen Technik in München sollte erst nach demEnd­sieg erfolgen. 22 Für das Technische Museum bedeutete dies für die Jahre bis 1945 die Aufrechterhaltung des bisherigen Zustands und für Schützenhofer die Rettung seines Direktionspostens. Er überstand auch eine Anzeige, die einige Mitarbeiter des Museums im Dezember 1938 bei der Gestapo gegen ihn einbrachten. Der Gestapo wurde bald klar, dass die Urheber