33Aufwand von 1.077 RM erforderten.30Die neue Tafel erhielt zusätzlichauch das von Viktor Schützenhofer stammende Motto„Der Wirtschaft zumNutzen“.Kriegsende und NeuanfangNach den ersten schweren Luftangriffen auf Wien Mitte September 1944kam es aufgrund des von Joseph Goebbels verordneten„totalen Kriegseinsatzes“ zur zeitweiligen Sperre der Wiener Museen. Das Technische Museum war nur mehr am Samstagnachmittag und Sonntagvormittag geöffnetund wochentags lediglich im Rahmen von Führungen um 10 Uhr und 14Uhr zugänglich.31Es kann davon ausgegangen werden, dass das MuseumAnfang 1945 für die Öffentlichkeit geschlossen wurde.Obwohl in den Jahren 1944 und 1945 rund 130 Fliegerbomben in unmittelbarer Nähe einschlugen, wurde das Gebäude nie direkt getroffen.Allerdings wurden durch Luftdruckeinwirkung während des schwerstenAngriffs am 19. Februar 1945 durch die US Air Force auf den nahen Güterbahnhof Penzing fast die gesamte Verglasung und ein Teil des Dachszerstört. Am 5. April 1945, als sowjetische Truppen Wien erreichten, riefSchützenhofer seine Mitarbeiter Eduard Stürzer und den Portier Seidl insMuseum, um am Abend alle Hitler-Bilder und NS-Devotionalien aus denSchauräumen zu beseitigen.32Die Umgebung des Museums wurde in denfolgenden Tagen Schauplatz von Kampfhandlungen. Mitarbeiter und Bewohner der Dienstwohnungen im Museum – unter ihnen der Direktor undder Portier – konnten aber ein Übergreifen der Kämpfe auf das Gebäudeund dessen Plünderung verhindern. Um das Eindringen von Soldaten abzuwehren, ließ Schützenhofer kurzerhand eine Eingangstür zumauern.33Nachdem Ende der Kampfhandlungen am Abend des 13. April 1945 wurde dasHaus mehrfach von sowjetischen Soldaten nach Waffen und verstecktendeutschen Soldaten durchsucht. Die Sowjetsoldaten verlangten auch einVerzeichnis der Waffen, Radioapparate und Sendeanlagen des Museums.Historische Waffen und Radios durften im Haus verbleiben. Die Russenplünderten nach Angaben Stürzers„eine Vitrine mit Feuerzeugen und einemit Uhren“.34Den Mai 1945 verbrachte das Museumspersonal zunächst mit der Reinigung der Ausstellungsflächen und der im Haus verbliebenen Objekte vonSchutt und Glassplittern. Ende dieses Monats fanden bereits wieder Führungen für die Besatzungsmächte statt. Die Öffnung des Gebäudes nach