4925BRIEFWAAGE vonErnst EggerDas im Technischen Museum beheimatete„Österreichische Forschungsinstitut für Technikgeschichte“ sollte im Auftrag und gegen Bezahlungdurch Ernst Egger eine Biografie über seinen Vater, den Technikpionierund Firmengründer Bernhard(Bela) Egger(1831–1910), verfassen.85Nachdem„Anschluss“ stellte das Institut aber auf Grund der jüdischen HerkunftBela Eggers die Arbeiten an der Biografie ein. Der Leiter des Forschungsinstituts, Ludwig Erhard, gab Egger den Rat„dieses Lebensbild als eine ArtFamilienchronik“ selbst herauszugeben.86Die Unterlagen, die Ernst Eggerdem Forschungsinstitut überlassen hatte, gab dieses AnfangNovember 1938 an ihn zurück.87Ernst Egger, obwohl evangelisch getauft, wurde als Jude nach den Nürnberger Gesetzen verfolgt. Bis zum 5. Mai 1944 war er in seiner Wohnung inder Mommsengasse 25 in Wien IV gemeldet. Am 28. Juni 1944 wurde erins KZ Theresienstadt deportiert und verstarb dort am 9. Dezember 1944.88Egger war mit Fanny, geb. Egger, geboren am 10. oder 12. Juli 1870 in Budapest, verheiratet. Sie verstarb am 12. Juni 1944 im Gefangenenhaus aufder Rossauerlände 7-9.89Auch die beiden Töchter des Ehepaars wurdenins KZ Theresienstadt deportiert. Elisabeth Ilka Egger, geboren am 12. Juni1897, lebte bis Juli 1944 im Haus der Eltern in der Mommsengasse 25/1,Wien IV, bevor sie ins KZ Theresienstadt und dann im Oktober 1944 ins KZAuschwitz deportiert und dort ermordet wurde.90Ihre Schwester Marianne