8756Der eingezogene FÜHRERSCHEIN vonRudolf Adlerversuchte die Vermögensverkehrsstelle im Wiener Bundesministerium fürWirtschaft und Arbeit auf Weisung von Staatskommissar Walter Rafelsberger, eine„vollständige Säuberung der Anstalten und Unternehmungen, diedem Verkehr dienten, vom jüdischen Einfluss, durchführen.“ Dabei sollten„Mischlinge“ ihre Konzessionen für den Fracht- und Personenverkehr, Taxilizenzen, die Fahrzeuge und Führerscheine verlieren. Und auch Personen,die mit Juden verheiratet waren, wurden in einigen Fällen – selbst gegendamals geltendes Recht – Fahrzeuge entzogen.173Die Nutznießer der Beschlagnahmungenjüdischer KraftfahrzeugeDie raschen, oft planlos wirkenden Aktionen in Österreich wurden nachdem„Anschluss“ von unterschiedlichsten Akteuren durchgeführt. De factowar die Gestapo im März und April 1938 nur für etwa ein Drittel aller Beschlagnahmungen verantwortlich, den Rest führten Angehörige der NSDAPdurch. Partei und Staat verloren bald den Überblick über die durchgeführten Aktionen. Mittels Verfügung des„Reichskommissars für die Wiederver-