DOI 10.60531/INSIGHTOUT.2024.2.3| GERBER: IM RAHMEN DER MÖGLICHKEITEN_ INSIGHTOUT 2(2024) 9 Abb 1: Gemeinsame Diskussion der Vorträge,© Technisches Museum Wien neuer Infrastrukturen ein Ausloten zukünftiger Möglichkeiten bedeutet, so sehr sind diese Prozesse von Machtverhältnissen und Ungleichheit geprägt. Das zeigt sich u.a. darin, dass Gender und sexuelle Vielfalt in der Infrastrukturentwicklung nur selten eine Rolle spielen. Mit dieser zweiten Ausgabe von„insightOut“ wird ein großer und vielfältiger Teil der Beiträge nun zugänglich. Nachdem diese Einleitung erste Ideen vermittelt, leiten Pamela Heilig und Rosalie Lorenz den Band ein und teilen ihre Erfahrungen als Projektassistentin beziehungsweise Vermittler_in im Technischen Museum Wien. Aus eigener Erfahrung und anhand von Fallbeispielen benennen sie Herausforderungen und Ansätze der Vermittlung intersektionaler Inhalte in technikhistorischen Ausstellungen vor dem Hintergrund musealer Infrastrukturen. Über Erkenntnisse im Rahmen des Projekts„Koloniale Infrastrukturen“ am Forschungsinstitut des TMW 1 schreibt Michaela Frauwallner . Frauwallners Forschungsinteresse gilt insbesondere der vielgestaltigen, lang übersehenen Rolle von Frauen der Herero als Zwangsarbeiterinnen und Kriegsgefangene beim Bau der Otavibahn während des Völkermords an den Herero und Nama zwischen 1904 und 1908. Die Quellen sind bildlich: Fotografien der Frauen, die von den Kolonialisten und deutschen Soldaten aufgenommen wurden. Diese dienten der Kolonialismusund Kriegspropaganda der Deutschen. Über Forschung im Rahmen des Projekts„Latent Spaces. Performing Ambiguous Data“, die datenzentrierte Gegenwart und die Frage, wie Dateninfrastrukturen sich User_innen zunutze machen und diese ko-konstruieren, erläutert Shusha Niederberger (Zürcher Hochschule der Künste) am Beispiel von Mastodon und Feministischen Servern. Wie machen Infrastrukturen Subjekte, welche Rollen nehmen User_innen ein und wie sieht deren Beziehung zu Technologie aus? Auch im PhD-Projekt von Calvin Lai (TU Darmstadt) steht die Rolle digitaler Infrastrukturen im Mittelpunkt. Anhand der Smartphone-Nutzung marginalisierter Einwohner_innen Hong Kongs untersucht Lai, wie Infrastrukturen beispielsweise während der Covid19-Pandemie persönliche Mobilität einschränkten und ermöglichten. Mittels Interviews gelingt es Lai nachzuvollziehen, dass es Unterschiede abhängig vom Geschlecht der Nutzer_innen gibt und Frauen 1 https://www.technischesmuseum.at/museum/forschungsinstitut/das_museum_im_kolonialen_kontext(20.8.2024)