DOI 10.60531/INSIGHTOUT.2024.2.3| GERBER: IM RAHMEN DER MÖGLICHKEITEN_ INSIGHTOUT 2(2024) 10 Abb 2: Erkundung der Infrastrukturen im Umfeld des Museums, © Technisches Museum Wien öfter von Schwierigkeiten, z.B. hinsichtlich ihrer Be­wegungsmöglichkeiten, betroffen sind. Hinsichtlich Behinderung und Alter kommt Lai zum Schluss, dass weder Regierung noch Unternehmen die Ansprüche dieser Nutzer_innengruppen berücksichtigen. Die Infrastrukturen einer weiteren Metropole, dem indischen Kolkata, nahm Swati Guha (ILSR Calcut­ta) unter die Lupe. Gerade in Bezug auf queere Ein­wohner_innen böte die Stadt vor allem exkludierende Infrastrukturen Beispiele reichen von Diskriminie­rungen aufgrund von Kaste und Religion bis zu Homo­und Transphobie. Letztere kann nicht zuletzt auf die britische Kolonialgeschichte zurückgeführt werden. Waren trans* Personen im präkolonialen Indien so­wie in Mythologie und Literatur sichtbar, wurden und werden sie seitdem kriminalisiert und diskriminiert. Zahlreiche Projekte bemühen sich inzwischen darum, Kolkata zuqueeren. In eine tschechoslowakische Kleinstadt der Zwischen­kriegszeit führt der Beitrag von Libor Denk (Palacký University Olomouc). Urbanisierung und Industrialisie­rung gingen auch in Nové Mesto na Morave, das als Fallbeispiel gewählt wurde, mit dem Ausbau der Infra­struktur bereits ab der Mitte des 19. Jahrhunderts ein­her. Trotz der Einführung des Frauenwahlrechts 1918 blieben Männer bis auf wenige Ausnahmen die Ent­scheidungsträger, auch in kommunalen Gremien. Nationen, insbesondere Grenzregionen, sind der Untersuchungsgegenstand von Aswathy Chandragi­ri und Madhurima Das (BITS Pilani). Wie ändern sich Infrastrukturen, wenn eine Grenze die Region trennt wie im Falle der neu gezogenen Staatsgrenze von Indien und Pakistan im Punjab? Für die Bewohner_in­nen sind es zeitliche wie räumliche Herausforderun­gen, die sich stellen. Die Autorinnen zeigen, dass besonders Frauen und Personen mit geringem Ein­kommen von infrastruktureller Gewalt betroffen und in ihrer Handlungsmacht eingeschränkt sind, z.B. in Hinblick auf öffentlichen Verkehr. In dem Artikel von Yaman Kouli (Heinrich-Heine-Uni­versität Düsseldorf) wird die Nation auf ganz ande­rer Ebene betrachtet. Kouli versucht, Erklärungs­ansätze für nationale Eigenheiten hinsichtlich der Vermarktung von Damenunterwäsche historisch nachzuzeichnen. Dafür konzentriert Kouli sich auf die Untersuchung von Marketingstrategien und den damit transportierten Bildern von Weiblichkeit. Wie (un)sichtbar die Unterbekleidung darin ist, scheint sich von Nation zu Nation zu unterscheiden. Können daraus Schlüsse gezogen werden in Hinblick auf Ge-