158 BARTHOBEL 1900–1910 Inv.Nr. 23041 Griff ist senkrecht zu einer kammartigen Halterung montiert, in die eine gegenüber dem Rasiermesser verkürzte Klinge eingespannt ist. Der Griff ermöglicht es, den Hobel bzw. die Klinge in einem geeigneten Winkel zur Haut zu halten. Um 1900 wurden Barthobel von vielen Herstellern angebo­ten, wobei US-amerikanische Modelle eine Vorbildfunktion hatten(Inv.Nr. 23041). Die Klinge war wie beim Rasiermesser noch einschneidig und wur­de in Handarbeit aus geschmiedetem Stahl gefertigt. Durch die verkürzte Form bedurfte es nun eines Halters, in den die Klinge gelegt wurde, um sie ähnlich dem Rasiermesser mit einem Streichriemen nachschärfen und abziehen zu können. Dabei war Vorsicht geboten, um sich beim Heraus­ziehen der Klinge nicht zu schneiden. Vorrichtungen, mit denen das Abziehen der Klinge im Hobel ausgeführt werden konnte, waren kompli­ziert zu handhaben und wenig verbreitet. 121 Der nächste entscheidende technologische Schritt ist mit dem US-Ameri­kaner King Camp Gillette verknüpft. Dieser suchte nach einem alltäglich gebrauchten Wegwerfprodukt, das stetigen Profit garantieren sollte, und erfand den heute geläufigen Nassrasierer(Inv.Nr. 63562). Gillette benutzte selber einen Barthobel und adaptierte dessen Grundform. Das kammför­mige Gehäuse ersetzte er durch eine gezahnte, gewölbte Grundplatte, auf der die Klinge nun ganz auflag. Neu waren der zweiseitig anwendbare